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Solar funktioniert in Afrika nur zusammen mit Fintech

By Christian Hiller von Gaertringen @@Chr_Hiller · On 11 November 2019

Viele Solarunternehmen wenden sich derzeit an deutsche Anleger, damit sie Afrika besser mit Strom versorgen können. Entscheidend ist nicht die Technik, sondern eine intelligente Verknüpfung mit Fintech.

Wir erhalten in letzter Zeit immer wieder Werbung für Geldanlagen, mit denen deutsche Anleger Stromerzeugung in Afrika finanzieren sollen. Einmal sind es kleine Solarpanels, die die afrikanische Landbevölkerung mit LED-Licht und Steckdosen zum Aufladen von Handys versorgen. Oder es werden kleine Spiegel beworben, die eine Kochstelle erhitzen, damit die ärmsten Afrikaner nicht mehr Bäume abholzen müssen, um sich Holzkohle zu besorgen. Andere Investoren wiederum bewerben mobile Solaranlagen, mit denen sie abgeschnittene Dörfer mit Strom versorgen wollen. Die einen suchen eine Crowd-Finanzierung, die anderen stellen Spendenquittungen aus. Die meisten jedoch versprechen weder eine Rendite, sondern appellieren nur an das Mitgefühl der Anleger.

All diese Unternehmen werben mit den technischen Vorzügen ihrer Anlagen und Geräte. Doch die Technik ist nicht der entscheidende Punkt. Vielmehr kommt es darauf an, Solartechnik auf intelligente Weise mit mobilen Zahlungssystemen zu verknüpfen, damit die Stromnutzer auch den Strom, den sie nutzen, sofort bezahlen können. Dies hat die Solarindustrie in Kenia beispielhaft für den Kontinent vorgemacht. Wie das Researchunternehmen Asoko nun in einer Studie herausgestellt hat, verspricht die Verknüpfung Solar plus Fintech den größten Erfolg.

Keine Abhängigkeit von Spenden

Viele Solaranbieter aus Deutschland vernachlässigen die Frage der Bezahlung und stellen ihre Anlagen in Afrika auf, ohne sich mit der Frage der Abrechnung zu befassen. Solange die deutschen Sparer die Solaranlagen finanzieren und auf eine angemessene Rendite verzichten, funktioniert diese Finanzkonstruktion.

Solche Konstrukte sind jedoch weder nachhaltig noch sind sie fair gegenüber den Menschen in Afrika, die am deutschen Solarwesen genesen sollen.

Es ist nicht nachhaltig, wenn die Anlagen verfallen, sobald die deutschen Spender andere Themen interessanter finden und der Spendenstrom versiegt. Durch diese Konstruktionen werden die Stromkunden in Afrika in neokolonialer Abhängigkeit gefangen gehalten. Wer zahlt, schafft an. In diesem Modell entscheiden die deutschen Geldgeber, wo die Anlagen aufgestellt werden, welche Anlagen hingestellt werden und wer überhaupt eine bekommt. Die Abhängigkeit von Europa wird auf diese Weise verfestigt. Nur wenn die Abnehmer einen fairen Preis für die Nutzung des Solarstroms zahlen, fördert dezentrale Stromversorgung die Einbeziehung der Menschen, die von der öffentlichen Stromversorgung abgeschnitten sind. Einnahmen aus der Stromlieferung helfen, die Stromerzeugung schneller und nachhaltiger aufzubauen.

M-kopa war eines der ersten Unternehmen, das sich in Kenia auf Solarkraft abseits des öffentlichen Stromnetzes spezialisiert hat. Es verkauft meistens auf dem Land kleine Solaranlagen, mit denen die Menschen kleine Lampen und Batterien aufladen können. Größere Systeme ermöglichen es, Wasserpumpen, Fernseher und Kühlschränke zu betreiben. Das Entscheidende an diesem Model ist nicht die Größe, sondern dass die Abnehmer über ihr Mobiltelefon direkt für die Nutzung des Stroms bezahlen.

Die Verknüpfung von Solar und Digitalisierung hat der privaten Stromversorgung in Kenia den entscheidenden Schub gebracht. Heute hat die Solarbranche in dem Land eine Kapazität von 93 MW erreicht, von denen rund 56 MW an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind.

Dadurch dass Solarunternehmen in Kenia Einnahmen, Gewinne und eine angemessene Rendite erzielen, wird die Branche auch für Investoren interessant, die auf eine Rendite angewiesen sind, weil sie aus diesen Kapitaleinkünften beispielsweise Altersrenten finanzieren oder Lebensversicherungen ausbezahlen müssen. 684 Millionen Dollar haben Investoren in den vergangenen Jahren laut Asoko in die kenianische Solarindustrie investiert.

Fragen Sie nach den Managementgehältern

Auch deutsche Anleger sollten nur in Solarprojekten in Afrika Geld anlegen, die nachvollziehbar eine angemessene Rendite erzielen werden. Ansonsten laufen sie Gefahr, in ein Schneeballsystem Geld einzuschießen, bei dem die einen Anleger aus den Einzahlungen der anderen Anleger bezahlt werden. Ein Gradmesser für die Seriosität eines Solarprojekts ist auch die Vergütung, die das deutsche Management für sich einfordert. Anleger sollten auf jeden Fall danach fragen, wie hoch die Managergehälter ausfallen. Verweigert der deutsche Solarinitiator diese Auskunft, ist dies ein erster Warnhinweis.

Zum Konzept der Nachhaltigkeit gehört, dass Geschäftsmodelle nur dann nachhaltig sein können, wenn sie sich selbst finanzieren und eine angemessene Rendite erwirtschaften. Wer Afrika Geld geben will, sollte keinen Gegensatz zwischen Kapitalismus und Entwicklung sehen. Vielmehr befördert es die wirtschaftliche Entwicklung auf dem Kontinent, wenn auch mit der Versorgung der ärmeren Bevölkerung Renditen erzielt werden, die die Entwicklung auf dem Kontinent beschleunigen. 

AfrikaEntwicklungspolitikErneuerbare EnergieGeldanlage
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Christian Hiller von Gaertringen

Thanks to his financial expertise, dense international network and deep understanding of the African economy Christian is a renowned expert and keynote speaker for business and finance in Africa.

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